Vorbericht DC Tower Run (AUT – Wien) am 24.05.2025

Teil 2: Formcheck Männer

 

Nach dem Interview mit dem Veranstaltungsteam wenden wir uns im zweiten Teil der Vorberichterstattung dem Starterfeld der Männer zu.

 

Beim 160er Rennen in Wien stehen die Top 5 der Weltrangliste (Stand März) an der Startlinie. Aus den Top 20 sind 12 Läufer am Start, was die Wichtigkeit dieses Treppenlaufes betont. Wir werden uns im folgenden Formcheck die Performance in den wichtigen Läufen im April (Warschau, Benidorm) und Mai (Taipei) anschauen und versuchen eine Einschätzung für den DC Tower Run abzuleiten:

 

Die Favoritenrolle können wir 3 Läufern auflasten:

Der Weltranglistenführende Ryoji Watanabe kommt, ob seines überlegenen Sieges in Taipei, mit breiter Brust nach Wien. Neben seiner Führung im Weltcup ist er außerdem Titelverteidiger in Wien. Bei seinem letztjährigen Sieg hatte er 10 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten.
Platz 2 holte letztes Jahr Wai Ching Soh. Der Malaie konnte Ryoji in Warschau und Melbourne schlagen. Er ging heuer allerdings ein paar Mal übermotiviert in Rennen und musste gegen Ende den Anstrengungen Tribut zollen oder machte in der Vorbereitung mit zu viel Training Fehler. Kommt er erholt und mit passender Taktik zum Rennen wird er ein großes Wort um den Sieg mitsprechen.
Für Fabio Ruga aus Italien gab es in den letzten Rennen kein Vorbeikommen an den Asiaten. Mit sehr stabilen und konstanten Leistungen konnte er allerdings nach und nach den Abstand auf die beiden verringern. Vielleicht klappt es in Wien endlich einen oder vielleicht sogar beide Asiaten zu schlagen. Seine Vormachtstellung in Europa untermauerte er mit seinem souveränen Sieg in Benidorm.

 

Hinter den Top 3 des Weltcups haben sich folgende 3 Läufer für einen Platz unter den besten 5 positioniert:

Pawel Ruszala aus Polen erreichte letztes Jahr Platz 4 in Wien und wurde in Warschau 6. und in Benidorm 4. Allerdings dürften seine Stärken auf den längeren Strecken liegen, womit ihm der DC Tower entgegenkommt.
Ivan Vuletic ist hingegen der klassische Sprinter, was er auch mit seinem zweiten Platz in Benidorm zeigte. Trotzdem kann der Kroate auch einen starken 5.Platz im DC Tower aus dem Vorjahr vorweisen.
Aus Österreich wird in dieser Riege voraussichtlich Klaus Hausleitner mitmischen. Seine Platzierung in der März – Weltrangliste (Platz 17) qualifiziert ihn eigentlich nicht für diese Annahme, doch sind in diesem Stand noch nicht seine starken Ergebnisse aus Warschau (Platz 5) und Benidorm (Platz 3) berücksichtigt. In Warschau konnte er nach zwei Durchgängen zum Beispiel Pawel und Ivan hinter sich lassen. Interessant wird sein, wie er mit der etwas längeren Strecke, als bei seinen bisherigen Läufen zurechtkommt.

 

Kandidaten für die weiteren Plätze in den Top 10, die an einem guten Tag wohl auch in die Top 5 vordringen könnte sind:

Der amtierende Deutsche Meister Johannes Banzer erreichte letztes Jahr bei seinem überhaupt ersten Treppenlauf aus der Open Kategorie den fantastischen 8.Platz. Mit seinem heurigen Startplatz im Elitefeld kann es sogar noch weiter nach vorne gehen, da er auch auf den längeren Distanzen stark einzuschätzen ist. Weiter ist Andreas Fruhmann aus Deutschland angereist. Mateusz Marunowski aus Polen ist ein zuverlässiger Platzierungsläufer, der auch immer wieder die Top 10 knackt. Mit Ching Chun Lo kommt der Fünftplatzierte vom Taipei 101 nach Wien, womit er bewiesen hat, dass er sich auf langen Distanzen wohl fühlt. Die Frage ist, wie er mit den Bedingungen in Europa zurechtkommt. Stefan Stefina aus der Slowakei ist ein ausgewiesener Sprinter und wird auf dieser langen Treppe viel investieren müssen. Abschließend sind noch 2 Österreicher zu erwähnen: Daniel Weißenböck erreichte letztes Jahr aus der Open Kategorie den beachtlichen 11.Platz und kann seine Zeit heuer, mit einem freieren Treppenhaus, voraussichtlich auch unter die 7 Minuten Marke drücken. Und dann gibt es natürlich noch die österreichische Legende Rudolf Reitberger, der mit seiner Erfahrung auf dieser langen Strecke sicher Vorteile hat.

 

Natürlich besteht, wie schon letztes Jahr gesehen, die Möglichkeit, dass bislang unbekannte Namen aus der Open Kategorie nach vorne laufen. Das Schöne ist schließlich, dass alle dieselbe Anzahl an Stufen zu bewältigen haben und letztlich im Ziel abgerechnet wird.

 

So viel nun zu den Eliteläufern. Im nächsten Teil befassen wir uns mit dem Elitefeld der Damen.

 

Bis bald in Wien!

 

Hier geht es zur Homepage der Veranstaltung: https://dctowerrun.com/

Die Weltrangliste der TWA: https://www.towerrunning.com/ranking/

Und die Informationen zum DC Tower Run im Eventkalender.

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